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Marion Maurin
Die überdrehte Übersetzung – Pastior bürstet Baudelaire. Zur Mehrsprachigkeit in den Baudelaire-intonationen
Der im deutschsprachigen Rumänien geborene Lyriker Oskar Pastior beschrieb das Rumänische als „Randfeld“ der deutschen Sprache. Die Erfahrung der Mehrsprachigkeit erhält in seinen Schriften eine zentrale Rolle. Tatsächlich betrachtet Pastior die Praxis des Übersetzens als Grundlage seiner Schaffensfreiheit: Durch die Distanzierung zum Vertrauten, den Umweg über fremde Sprachen, gelangt er zu einer „Aufweichung des normativen Denkens“. Dieser Vorgang wird am Beispiel des Gedichtbandes o du roher iasmin. 43 Intonationen zu „Harmonie du soir“ von Charles Baudelaire untersucht. Pastior lockert den Bereich zwischen den Sprachen, zwischen Denken und Sprechen, Hören und Verstehen und öffnet dadurch neue Resonanzräume, die zum ungehorsamen Denken einladen.
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